Häufige Fragen
An dieser Stelle beantworten wir die häufig gestellten Fragen zum Projekt. Sollten Sie weitere Fragen haben, melden Sie sich gern über das Kontaktformular bei uns!
Jeden Tag nutzen mehrere Hunderttausend Menschen den Münchener Hauptbahnhof. Er ist der zentrale Verkehrsknoten und das Tor zur Stadt. Der Hauptbahnhof ist mittlerweile jedoch deutlich in die Jahre gekommen und kann die Anforderungen der vielen Nutzer:innen nur noch unzureichend erfüllen. Mit dem Neubau soll München eine moderne, optimal vernetzte Mobilitätsdrehscheibe bekommen – und nicht zuletzt eine attraktive Visitenkarte für eine weltoffene Stadt.
Das Projekt gliedert sich in verschiedene Teilprojekte: der Neubau des Empfangsgebäudes, Bau der 2. Stammstrecke, Neugestaltung der Vorplätze, Neubau des Gebäudes Starnberger Flügelbahnhof sowie verschiedene Modernisierungsprojekte.
Das neue Empfangsgebäude wird ein architektonisches Highlight. Die Eingangshalle mit ihren 7 oberirdischen Geschossen wird voll verglast werden, die Vorplätze werden neugestaltet und der Starnberger Flügelbahnhof wird mit 17 Geschossen zu einem Hochpunkt im neuen Ensemble werden.
Grundlage für den Neubau ist der Entwurf des renommierten Architekturbüros Auer Weber, das sich im Architektenwettbewerb durchgesetzt hat.
Im Bahnhofsgebäude wird ein modernes Wegeleitsystem errichtet, das schneller Orientierung und kurze Wege bietet.
Die Verkehrswege rund um den Bahnhof werden neu geordnet und die Vorplätze verkehrsberuhigt. Im Mittelpunkt stehen Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit. So soll der Bahnhofplatz zukünftig Fußgänger:innen sowie dem Rad- und Tramverkehr vorbehalten sein. Kfz und Taxis erreichen den Bahnhof nach Fertigstellung über den nördlichen und südlichen Vorplatz.
Eine höhere Taktung und schnellere Verbindungen für die Metropolregion München wird es durch die 2. Stammstrecke geben. Am Hauptbahnhof beschränken sich die Neuerungen auf das Gebäude.
Wie auch bisher wird der Hauptbahnhof zukünftig Serviceeinrichtungen, Einzelhandel, Gastronomie und Bürobereiche bieten.
Die vorgesehenen Modernisierungsprojekte beinhalten neben einer verbesserten Ausstattung v.a. auch Maßnahmen, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Die Bahnsteige des Holzkirchner Flügelbahnhofs an den Gleisen 5 bis 10 wurden mit einem Blindenleitsystem ausgestattet und erhöht, damit Reisende nun in die meisten Züge stufenfrei ein- und aussteigen können. Alle drei Bahnsteige haben zudem neue Dächer mit einer Länge von 140 Metern erhalten und die Bahnsteigausstattung wurde erneuert.
Auch an dem bis in die Haupthalle führenden Gleis 11 wird ein 218 Meter langes Bahnsteigdach gebaut, das an die Gleishalle anschließt und einen wettergeschützten Weg von der Haupthalle bis zum Holzkirchner Flügelbahnhof ermöglicht. Ab 2021 soll auch der Bahnsteigbereich des Starnberger Flügelbahnhofs barrierefrei umgebaut werden.
Im Jahr 2009 wurde eine Machbarkeitsstudie zur Verbindung der Flügelbahnhöfe Nord und Süd erstellt. Aktuell befindet sich das Projekt in einer frühen Planungsphase. Nach aktuellem Stand soll in Zukunft eine barrierefreie Bahnsteigquerung über die Gleise 11-26 die beiden äußeren Bahnhofsteile untereinander sowie mit den Bahnsteigen in der Haupthalle verbinden.
Mit dem Neubau des Empfangsgebäudes und des Starnberger Flügelbahnhofs ist kein Komplettumbau des gesamten Hauptbahnhofs verbunden. Gleise und Bahnsteige bleiben in ihrer heutigen Lage. Das gilt auch für den Holzkirchner und den Starnberger Flügelbahnhof.
Der Neubau des Hauptbahnhofs München beinhaltet ausschließlich Maßnahmen im unmittelbaren Bahnhofsbereich. Die augenfälligsten Projekte sind dabei die Neubauten des Empfangsgebäudes und des Gebäudes Starnberger Flügelbahnhof.
Der Holzkirchner Flügelbahnhof wurde bereits umgebaut. Zum Umbau gehörte auch die 140 Meter lange Überdachung der drei Bahnsteige. An dem bis in die Haupthalle führenden Gleis 11 ist ein 218 Meter langes Bahnsteigdach gebaut. Es schließt an das Dach der Gleishalle an und schützt die Fahrgäste vor Wind und Wetter.
Die Bahnsteige am Starnberger Flügelbahnhof werden ebenfalls überdacht sein.
Das Thema Barrierefreiheit spielt bei der Erneuerung des Hauptbahnhofs München eine wichtige Rolle und wird bei allen Teilprojekten, auch bei der Gestaltung der Bahnhofsvorplätze, berücksichtigt.
Der Holzkirchner Flügelbahnhof wurde bereits umgestaltet. So wurde unter anderem ein Blindenleitsystem eingerichtet und die Bahnsteige für einen einfacheres und stufenfreies Ein- und Aussteigen erhöht.
Die zukünftige Bahnsteigquerung der Gleise in der Haupthalle soll barrierefrei gestaltet werden, sodass alle Reisenden von dieser Querverbindung profitieren können.
Auch während der Bauarbeiten sind alle Bereiche des Hauptbahnhofs barrierefrei erreichbar.
Das neue Empfangsgebäude wird im Untergeschoss neben Fahrradstellflächen rund 200 Parkplätze für PKW bieten. Vor dem Starnberger Flügelbahnhof sowie am Bayerplatz wird es Kurzzeitparkplätze sowie Parkplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen geben.
Die Planungen für Fahrradabstellmöglichkeiten erfolgen in Abstimmung zwischen der Landeshauptstadt München und der DB AG. Die derzeitige Planung geht von einem Bedarf von 3.000 Fahrradabstellplätzen aus. Diese sollen im direkten Umfeld in vier Fahrradparkhäusern unterkommen, und zwar unter dem Bahnhofplatz, innerhalb des Empfangsgebäudes und an zwei Standorten an der Arnulfstraße. Die Parkhäuser sind vom bestehenden und zukünftigen Radwegenetz gut erreichbar und haben direkte Übergänge zu S-Bahn, U-Bahn, Regional- und Fernzügen.
Insgesamt hatte das Referat für Stadtplanung und Bauordnung zehn Standorte auf Eignung und Verfügbarkeit geprüft. Der Stadtrat hat sich im Oktober 2020 für die vier Standorte ausgesprochen. Zwei weitere, kleinere Standorte müssen noch geprüft werden. Zusätzlich sind Stellplätze in den Randbereichen der Vorplätze und an weiteren Standorten in der Diskussion. Die Deutsche Bahn wird Fahrradabstellplätze für die Nutzer:innen der Büros und Geschäfte im neuen Empfangsgebäude und im Bürogebäude am Starnberger Flügelbahnhof in ausreichendem Maß bereitstellen.
Denkmalgeschützt sind unter anderem die Gleishalle und das Ensemble aus dem Relief von Rupprecht-Geiger samt Bahnhofsuhr, das an der Außenfassade der Schalterhalle angebracht war. Die Gleishalle wird modernisiert, bleibt aber erhalten. Das Relief von Rupprecht Geiger sowie die Bahnhofsuhr mussten für den Umbau zunächst weichen, werden im neuen Bahnhof an geeigneter Stelle wieder angebracht und für Besucher:innen wie Fahrgäste weithin sichtbar sein.
Auch das Gebäude des Starnberger Flügelbahnhof wurde als Denkmal gewürdigt und dokumentiert. Mit dem Neubau soll der Flügelbahnhof das bisher weitgehend brachliegende Areal wieder attraktiv für Nutzer:innen machen.
Der Vorkriegsbau würde den heutigen Bedürfnissen der Reisenden nicht gerecht werden und könnte zudem nur eine wesentlich geringere Anzahl an Reisenden bewältigen.
Der Entwurf für den Neubau entstammt einem einstufigen Ideen- und Realisierungswettbewerb mit klaren Kriterien und einer fachkundigen Jury. Das renommierte Architekturbüro AuerWeber hatte den Wettbewerb 2006 gewonnen und die Entwürfe wurden in enger Abstimmung mit dem Münchner Stadtrat, der Stadtgestaltungskommission und der Deutschen Bahn mehrfach angepasst und weiterentwickelt. Zuletzt hat die Stadtgestaltungskommission im Oktober 2017 mit großer Zustimmung die neuen Pläne für den Starnberger Flügelbahnhof angenommen.
Bei der Gestaltung der Bahnhofsvorplätze stehen die Aufwertung aller Flächen, die fußläufige Erreichbarkeit der Innenstadt und die Verknüpfung von Fern- und Regionalverkehr mit dem städtischen Nahverkehr (Bus, Tram, Bahn) im Mittelpunkt. Eine Begrünung der Flächen ist grundsätzlich im Entwurf von Auer Weber vorgesehen, Details sind derzeit noch in Klärung. Für die Gestaltung des Bahnhofplatzes zeichnet die Landeshauptstadt München verantwortlich. Die Vorplätze im Süden und Norden baut die DB um.
Nach aktuellem Planungsstand werden die Gesamtkosten für das Empfangsgebäude im dreistelligen Millionenbereich liegen. Die genaue Höhe können wir heute noch nicht verlässlich vorhersagen, da sie abhängig vom weiteren Genehmigungs- und Vergabeverfahren ist. Die Kosten für das neue Empfangsgebäude trägt nach derzeitigem Stand zum überwiegenden Teil (über 70 Prozent) die Deutsche Bahn. Zudem kommen Bundesmittel aus der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zum Einsatz.
Am Starnberger Flügelbahnhof wird das alte Gebäude rück- und ein neues Gebäude erbaut, das sich in den Bahnhofsneubau eingliedert. Die DB AG, die das Projekt finanziert, rechnet mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Beim Starnberger Flügelbahnhof beträgt der Eigenanteil der Bahn 100 Prozent.
Zu den Modernisierungsmaßnahmen am Hauptbahnhof gehört auch der barrierefreie Umbau des Holzkirchener Flügelbahnhofs, der von Bund und Deutscher Bahn AG getragen wurde. Die Kosten belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro.
Zu weiteren ergänzenden Maßnahmen wie dem Verbindungssteg zwischen den Flügelbahnhöfen liegen aktuell noch keine belastbaren Kostenschätzungen vor.
Angaben zur Finanzierung der 2. SBSS finden Sie auf der separaten Projektwebsite.
Im Zuge des Baus der 2. SBSS wird am Münchener Hauptbahnhof eine neue Station gebaut. Baubeginn hierfür war 2019.
Für den Neubau des Empfangsgebäudes ist die Vorplanung abgeschlossen; der Planfeststellungsantrag wird demnächst aktualisiert eingereicht. Die Baumaßnahmen für das Gebäude werden rund fünf Jahre in Anspruch nehmen. Baubeginn ist etwa rund drei Jahre vor Fertigstellung der 2. Stammstrecke.
Für den Neubau des Starnberger Flügelbahnhofs liegt die Entwurfsplanung vor und wird geprüft. Die Bauzeit beträgt ca. vier Jahre. Der Baubeginn ist frühestens ab 2025.
Einen Überblick über Bahnausbauprojekte in München und Umgebung erhalten Sie hier.
Einen umfassenden FAQ rund um die 2. Stammstrecke finden Sie auf der Website dieses Teilprojekts.
Unter der Münchner Innenstadt verlaufen bereits jetzt außer dem bestehenden S-Bahn-Tunnel verschiedene U-Bahn-Röhren. Bei einer Kreuzung der Röhren – einige verlaufen eher in Nord-Süd-, andere in Ost-West-Richtung – müssen die jeweils später gebauten Tunnel eine Ebene tiefer geführt werden. Die Kreuzungen liegen hauptsächlich an den Aufkommensschwerpunkten Hauptbahnhof und Marienplatz. Für die Stationen der 2. Stammstrecke bedeutet dies, dass die Bahnsteige im sicheren Abstand unter den tiefsten U-Bahn-Röhren in etwa 40 Metern Tiefe gebaut werden.
Aufzüge und Rolltreppen werden aber dafür sorgen, dass die Fahrgäste schnell und bequem die Oberfläche erreichen. Verbindungswege zur U-Bahn sorgen für einen raschen Übergang im Untergrund. Die tiefe Lage von Bahnhöfen und Tunnel hat außerdem den Vorteil, dass die Anwohner an der Oberfläche von Lärm und Erschütterungen sowohl in der Bau- als auch der Betriebsphase weitgehend verschont bleiben.